YODA on Tour
Bretagne 2025 Folge 8
Bretagne 2025 Folge 8
Nach dem üblichen Procedere an der Versorgungsstation brechen wir um kurz nach 10 Uhr auf in Richtung St. Nazaire, sicherlich einem weiteren Highlight unserer Bretagne-Rundreise.
Nein, das glauben wir mittlerweile nicht mehr - der Wettergott ist mit uns.
Gut 190 km weiter und knapp 4 Stunden später stehen wir (kostenlos) am einstigen U-Boot-Bunker in St. Nazaire am Hafen. Wir sind beeindruckt von dem 300 Meter langen Gebäude und gespannt, was uns erwartet.
Unser Standort.
Naturlement, der "kleine" Hunger kommt, wir finden ein nettes Lokal direkt am Hafen. Nettes Personal, die Tische auf der Terrasse waren noch nass vom Regen, aber schnell behoben, sitzen wir draußen.
Super, hier gibt es sogar was vom Hauk zum Trinken.
Wir haben noch Zeit bis zu unserem ersten Besuch im Bunker und steigen auf das Dach des kleineren Bunkers, der eigentlich eine große Schleuse ist, in dem die Espadon liegt (die besichtigen wir aber erst am Dienstag). Hinweis: Espadon heißt Schwertfisch.
Blick auf den Hauptbunker, den einst die Deutschen bauten. Es fanden 9 große Boote in Einzelboxen und 12 kleinere Boote in Doppelboxen dort Platz. 1941 wurde der Bunker in nur 16 Monaten gebaut, einer von 5 Standorten an der Küste, eine halbe Millionen Kubikmeter Beton, bis zu 9,60 Meter dicke Decken.
Wir laufen wieder um das Hafenbecker herum zum Hauptbunker. Es liegen durchaus einige Fischerboote hier. Hoffentlich können wir die beobachten, wenn sie ihren Fang reinbringen.
Wir blicken von unserem Stellplatz u. a. auf die große Anlage, in welcher Windkrafträder (von der Fa. Eiffage) gebaut werden.
So viel zum Thema heute regnet es zu 80%. So lässt sich der Urlaub genießen.
Kurz nach halb vier, wir laufen in den Bunker und informieren uns.
Wow, das sind mal dicke Wände.
In einer der Hallen ist eine schöne Ausstellung über den Werdegang des Bunkers, erfreulicherweise auch in Deutsch. Damit müssen wir aber jetzt noch warten.
Ab 2027 ist eine intensive Renovierung des Bunkers, insbesondere der Decken, geplant. Sieht so aus, als ob dies auch erforderlich ist.
Unser erster Highlight: Die Besichtigung der Escal'Atlantic: dies ist ein Museum, das die Erfahrung der historischen Ozeandampfer in Saint-Nazaire, Frankreich, erforscht. Das Museum befindet sich im ehemaligen deutschen U-Boot-Stift aus dem Zweiten Weltkrieg im Hafen des Stadthafens.
Weitere Infos >>> Hier
Wir steigen auf zum Schiff ...
.. und gelangen in die Empfangshalle ...
Die Zimmergänge der ersten Klasse.
Die Kabinen der zweiten Klasse. Wir erfahren, dass viele Auswanderer bei weitem nicht so komfortabel, sondern in der Regel im unteren Deck unmittelbar über dem Maschinenraum die Reise hinter sich brachten.
Gregor muss Nickerchen machen.
Wir erfahren, dass zu Beginn der Kreuzschifffahrt, eine luxuriöse Ausstattung (für die erste Klasse) eine wichtiges Kriterium war.
1945 schaffte ein französisches Kreuzfahrtschiff die Strecke St. Nazaire - New York in 6 Tagen mit 1.638 Passagieren und 812 Crew Mitgliedern an Bord.
Blick in den Maschinenraum. Das Schiff fuhr mit gut 5.000 Tonnen Kohle los und brauchte pro Tag rund 530 Tonnen. Interessant war auch, dass wir permanent das Geräusch der Maschinen hörten, mal leiser und mal lauter, je nach dem, auf welchem Deck wir uns befanden.
Wir lassen es uns auf den Promenadendeck gut gehen.
Blick von der Kommandobrücke.
So sahen sie einst aus.
Der Salon.
Wir schauen uns einen 10-minütigen Film über den Auf- und Abstieg der französischen Kreuzschifffahrt an. Letztendlich liefen die Flugreisen den Schiffen die Passagiere ab, da wesentlich schneller.
Das Auschecken war dann nochmal ein Erlebnis, wir wurden mittels eines Rettungsschiffes wieder herabgelassen.
Natürlich endet die Besichtigung in einem Souvenirshop und natürlich kaufen wir einen Fingerhut, leider gibt es keinen Sticker. Unser Fazit von dem Besuch: auf jeden Fall lohnenswert und wirklich gut gemacht. Sehr schön ist auch, dass darauf geachtet wird, dass immer nur wenige Personen in einem Raum sind. Deswegen muss man auch die Tickets mit einem bestimmten Zeitfenster vorher buchen.
Nach dem Erlebnis auf dem Kreuzfahrtschiff nehmen wir uns Zeit, um die Ausstellung zur Erstehungsgeschichte des Bunkers zu besichtigen.
Da das Wetter entgegen aller Voraussagen immer noch sehr schön ist, steigen wir auch auf das Dach des großen Bunkers. In den Sommermonaten sind die Zugänge bis 20:30 Uhr geöffnet. Ab Oktober dann nur noch bis 18 Uhr.
Unfassbar und kaum zu beschreiben, man muss es einfach gesehen haben.
Blick vom Dach, welch ein Glück, unsere Pepper stehen noch da.
Eine Schicht der Decke - wie gesagt, bis zu 9,60 Meter dick.
Um 17:50Uhr steigen wir ab und laufen rein zufällig noch in eine interessante (kostenlose) Ausstellung, die jedoch um 18 Uhr schließt. Wir nutzen die 10 Minuten und sind nahezu erschlagen ob der vielen Informationen.
An 5 Standorten entlang der Bretonischen Küste wurden von den Deutschen seinerzeit U-Boot-Standorte aufgebaut. (Brest, Lorient, Saint Nazaire, La Rochelle, Bordeaux).
Wir genießen unseren Standort mit Blick auf den Hafen, gleichwohl dieser offensichtlich aufgrund einer Straßensperrung auch "Umgehungsstraße" ist.
... und abends mit Beleuchtung.
Der Tag steht uns zur freien Verfügung, da alle Besichtigungsorte an diesem Tag - aus welchem Gründen auch immer - geschlossen sind. Wir erkunden die Stadt.
Unser Spaziergang führt uns zunächst an dem langen Strand entlang..
Wir laufen an einer der beiden Landzungen innerhalb des Hafenbeckens. Dort stehen noch alte Fischerreusen, die aber sicherlich nicht mehr (alle) in Betrieb sind. Wir laufen bis an das Ende der Landzunge, an dem die Leuchttürme stehen.
Orientierungsphase am Place du Commando.
Wir stehen vor dem "Monument aux morts", ein Gedenkstein an die französischen Gefallenen des ersten und zweiten Weltkrieges.
Von dort aus laufen wir in Richtung Innenstadt, wir wollen in das Altstadtviertel "La Havane", ein historisches Viertel, welches den zweiten Weltkrieg nahezu unzerstört überstanden hat. Hier der Blick auf die "Eglise de St. Nazaire".
Wir laufen die Avenue de General de Gaulle entlang.
Die Altstadt, (die für uns jetzt nicht so spektakulär war, endet am "Jardin de Plantes", in etwa eine kleine Rheinaue, sehr schön und familienfreundlich angelegt.
Der Beginn der eigentlichen Innenstadt bzw. der Fußgängerzone. Auch hier, warum auch immer, fast alles geschlossen.
Wir laufen wieder auf die "Base sous-marine (U-Boot-Bunker) zu und entdecken noch das alte Theater, ein beeindruckendes Gebäude mit imposantem Innenhof.
15 Minuten Sonnenbad. Der Tag ist noch jung, Tina läuft noch mal los. Erst ins Viertel "Le Maroc", dann noch mal an den Strand, weil es da ganz in der Ferne noch interessante Bauten im Wasser gab.
Ein ganzes Stück weiter nach dem "Monument aux Mortes" steht das"Monument americain" zum Gedenken an die Landung der amerikanischen Soldaten im zweiten Weltkrieg an dieser Stelle (hier die erklärende Tafel) ....
... und im Wasser das Monument.
Gut 3 Kilometer weiter dann die "seltsamen Bauten" im Wasser (La Front de Mer). Es sind Fischerhäuser, die im Privatbesitz sind und in der Regel generationsweise weitergegeben werden (sehr beliebt und traditionsbehaftet). Die Eigentümer lassen einmal am Tag ihre großen Netze ins Wasser und wollen nur Muscheln und große Scampi fangen, Fische werden wieder ins Wasser geworfen.
Blick von der anderen Strandseite (bei den Fischerhäusern) auf die Brücke , die über die Loire führt (Pont de St. Nazaire, 1974 gebaut, 3.356 Meter lange Schrägseilbrücke, Eröffnung im Oktober 1975).
Zum Abendbrot gab es "Chicken ala Ralfi", so lecker.